Wie funktioniert unsere Wahrnehmung?

Sehen Sie sich dieses Bild an! Was sehen Sie? Ein Haus??? Nein, es sind nur schwarze Punkte! Warum also sagt etwas in Ihrem Gehirn, dass es sich bei diesen Punkten um ein Haus handelt?

Bei der Wahrnehmung dieses Bildes passieren mehrere Dinge (fast) gleichzeitig:
1. Die Nervenzellen unserer Netzhaut werden unterschiedlich stark gereizt. Die Reize werden in elektrische Impulse umgesetzt und über den Sehnerv ans Gehirn weitergegeben.
2. Im Gehirn werden die Punkte zu Linien zusammengesetzt. (Wir sehen eher die Kontur als die Fläche!)
3. Im Gedächtnis werden die Konturen mit bekannten (gespeicherten) Konturen verglichen. Diese sind mit anderen Informationen vernetzt, z. B. dem Wort “Haus”, Bildern und Erinnerungen von Farben, Formen, Emotionen, Erlebnissen ...

Wenn man es sich genau überlegt, handelt es sich bei den Punkten oben um die Idealform des Hauses - die meisten Häuser sehen ganz anders aus! Also hat unser Gehirn irgendwann erlernt, aus vielen bekannten Häusern so eine Art Idealform abzuleiten - ein unglaublicher Abstraktionsschritt, den schon zweijährige Kinder problemlos beherrschen!

weisses dreieck

Wie Sie im Bild links sehen, verbindet unser Gehirn geradezu zwanghaft Konturen. Auch Sie sehen auf diesem Bild nicht etwa drei schwarze Kreisflächen, denen jeweils ein dreieckiges Stück fehlt und dazu noch drei schwarze Winkel? Nein, jeder, der diese Abbildung betrachtet, sieht ein weißes Dreieck, das auf einem schwarz umrandeten Dreieck und drei schwarzen Kreisflächen liegt. Wenn man sich ein wenig konzentriert, scheint das weiße Dreieck sogar heller als der ebenfalls weiße Hintergrund zu sein!

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